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Ìåíþ

Deutsche Sprachgeschichte ñêà÷àòü ðåôåðàòû

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thematischen Verben.
Die thematischen Verben sind : alle starken Verben und die schwachen Verben der 1. Klasse.
Man unterscheidet im Ahd. drei Klassen der schwachen Verben - nach ihrem stammbildenden Suffix :
I. Klasse - jan - teilen, zellen = thematischen Verben
II.Klasse - ô- diônon, salbôn = athematische Verben
III. Klasse - ê - habên, folgên = athematische Verben
Die thematische Konjugation :
Präsens i / a
Sg. 1. faru Pl. farames gibu gebamês

2. feris(t) faret gibis(t) geb-e-t

3. ferit farant gibit geb-ant
Die athematischen Verben behalten ihr stammbildendes Suffix ô, ê und erhalten deshalb kein formenbildendes Suffix - den Themavokal.
Präsens Präteritum
1. dionom habem bant - buntum
2. dionost habes(t) bunti - buntut
3. dionot habet bant - buntun
Nach dieser Endung werden sie mi- Verben genannt. Im Mhd. ist die Endung
- m außer Gebrauch gekommen. Nach der Abschwächung der stammbildenden
Suffixe der schwachen Verben der II. und III. Klasse o, e zu e unterscheiden sich nicht mehr von dem Suffix der I. Klasse. Und seitdem bilden die schwachen Verben eine einheitliche Klasse.
Infolge der Abschwächung des Themavokals i/a zu e im Mhd. infolge seines
Schwunds in späterer Zeit ist der Ausgleich der Personalendungen der thematischen und athematischen Konjugation vor sich gegangen. Nur der
Umlaut und die Brechung des Stammvokals in der 2., 3. P. Sg. der starken
Verken erinnert uns heutzutage an die alte thematische Konjugation.
Und die alte Endung - m, zu - n assimiliert, bewahrt nur die Verbform bin
( < bim ).
Zu den athematischen Verben zählt man außer den schachen Verben der II. und
II.Klassen auch die unregelmäßigen Verben und die Präteritopräsentia.
Die Präteritopräsentia werden so bezeichnet, weil ihre Präsensformen alle
Merkmale des starken Präterits haben, und zwar : den Ablaut des Stammvokals im Sg. und im Pl. und die Nullendungen in der 1.,3. P. Sg. wi33an Präsens Präterit stígan ( I. Ablr.)
1.P. Sg. wei3 - steig -
1.P.Pl. wi33um stigum
Eigentlich sind ihre Präsensformen die ehemaligen umgedeuteten
Präteritumformen, die früher nicht nur Vergangenheit bezeichneten, sonsern auch das Resultat der Handlung in der Gegenwart und später die Gegenwart.
Die alten Präsensformen sind nicht überliefert worden, die neuen
Präteritalformen wurden mit dem Ablaut und dem Dentalsuffix - t - der schwachen Verben gebildet: ahd. scal - sculum - scolta .
Präteritopräsentia im Ahd. : wi33an, durfan ( bedürfen ), ( k )unnan, scolan, magan ( vermögen - können ), mugan , toug ( es nützt ), gitar ( er wagt ), ginah ( es genügt ), muo33un, eigun ( er besitzt ), an.( er gönnt ).
Die deutsche Gegenwartssprache besitzt 7 Präteritopräsentia : wissen + 6
Modalverben :

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müssen, sollen, können, dürfen, wollen, mögen. Sie haben auch heute im
Präsens die Merkmale des starken Präterits : den Ablaut des Stammvokals und die Nullendung in der 1., 3.Pl. Sg.
Zu den unregelmäßigen Verben gehören im Ahd. folgende Verben : 1. tuon, gên, stên; 2. sín; 3. wellen ( wollen )
Die Präsensformen dieser Verben sind unregelmäßig, da sie im Gegensatz zu den regelmäßigen Verben des Ahd. keinen Themavokal haben, und die
Personalendungen werden unmittelbar an das Wurzelmorphem angefügt. Aus diesem Grunde nennt man sie athematische Verben. Außerdem haben sie in der
1.P. Sg. Präsens eine archaische gemeinindoeuropäische Personalendung -m ( ai. -mi, griech. - mi, altruss.åñìü ,lat. sum.)
Präsens Singular.
1. tuo -m stê-m( ste-n ) sta-m gê-m (=) gâ-m ( ga-n)
2. tuo-s(t) ste-s(t) sta-s (t) ge-s(t) ga-s(t)
3. tuo-t ste- t sta-t ge-t ga-t
Plural
1. tuo-mes stê-mês gê-mês gâm-es
2. tuo-t ste-t ge-t ga-t
3. tuo-ut stê-n gê-nt gâ -nt
Das Verb tuon besitzt außerdem eine eigenartige Präteritumform, z.B.
1.P.Sg. teta, die durch Reduplikation gebildet ist.
Präteritum
Sg. 1. teta tâtum ( un ) Pl.

2. tâti tâtut

3. teta tâtun
Das P. II. hat die starke Form gitan.
Die Verben gân, gên,stân, stên sind kurze zusammengezogene Formen der
Verben gangan und stantan . Im Präteritum und im P.II haben sie vollständige Formen.
Prät. Sg. gieng - Prät. Pl. giengum - PII. gigangan stuont stuontum gistantan
2. wesan, sín. In allen i / e Sprachen hat das Verb des Seins ein aus verschiedenen Wurzelmorphemen zusammengesetztes Paradigma. In den germanischen Sprachen beteiligen sich am Paradigma dieses Verbs folgende
Wurzelmorpheme : a) das i / e Wurzelmorphem es - und seine Nullstufe s - ( vgl. lat. esse, altruss. åñìü, åñè,åñòü,ñóòü ).
Präsens
Indikativ
Konjuktiv
Sg. 1. bim (-n ) Pl. 1. burum (-n) Sg. sí Pl. sím (-n)

2. bist 2. birut n sís(t) sít

3. ist 3. sint sí sín c) In allen Formen außer dem Präsens wird das starke Verb ahd. wesan, sein, existieren ( V. Ablautreihe ) gebraucht :
Prät. 1.,3. P. Sg. was - 1.P.Pl. warum ( mit später Aufhebung des
Konsonantenwechsel s - r ); Inf. wesan, später durch sín verdrängt;
Imperativ 2.P.Sg. wis, 2. P.Pl. weset (auch sít ); P.I. wesanti, später seiend ( vgl. heute anwesend, abwesend ). Das P.II fehlt im Ahd. ( mhd. gewesen, gesin, nhd. gewesen )
4. wellen ( nhd. wollen ) Auch hier ist das Präsens eine umgedeutete
Präteritalform, und zwar Prät. Konjuktiv ( vgl. nhd. ich möchte = ich will
)

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Präsens
Sg. 1. willu Pl. wellemes Inf. wellen

2. wili wellet P. I wellenti

3. wili wellent Prät. wolta ( welta )
Im Mhd und im Nhd. vollzieht sich die Angleichung dieses Verbs an die
Präteritoprasentia.
Alle unregelmäßigen Verben bewahren ihren eigenartigen Formenbestand auch in der deutschen Gegenwartssprache. Seit der mhd. Zeit schließen sich ihnen auch die Verben haben und werden und bringen an.
5. haben. Im Ahd. war es ein schwaches Verb der III Klasse, also ein regelmäßiges Verb. Im Mhd. entwickelten sich im Präsens und Präteritum kurze zusammengezogene Formen - haben > hân, habêst > hast, habêt > hat, habêta > hatte.
Deshalb zählt man es zu den unregelmäßigen Verben.
6. werden . Im Ahd. war es ein starkes Verb der III. Ablautreihe : ahd. werden - ward - wurtum - wortan ( d - t ).
Im Mhd. entstand infolge des Ausgleichs der Präteritalformen des Sg. und des Pl. die Form wurde mit - e im Auslaut, was für die 1. ,3. P.Sg. des starken Präterits nicht typisch ist. Außerdem vollzog sich der Ausgleich der Präeritalformen der Verben dieser Ablautreihe nach der Singularform ( vgl. ahd. helfan - half - hulfum > mhd. half; werfan - warf - wurfum > mhd. warf ) , nur das Verb weden erhielt die Form mit dem Pluralstamm : wurtum - wurde.
Auch im Präsens hat es seit der mhd. Zeit kurze zusammengezogene Formen : ahd. wirdes (t) - nhd. wird.
7. bringen. Dieses Verb wird zu den unregelmäßigen Verben gezählt, weil seine Präteritalformen mit dem Ablaut des Stammvokals wie bei den starken
Verben und mit dem Dentalsuffix - t - wie bei den schwachen Verben gebildet sind : ahd. bringen - brachta - gebracht.
II. Das Substantiv.
1. Die Kategorien des Substantivs im Ahd., Mhd., Nhd.
2. Die Entwicklung des Deklinationssystems.
3. Der Artikel und die Kategorien der Bestimmtheit - der Unbestimmtheit.
1. Das Substantiv bewahrt im Ahd. die grammatischen Kategorien des Genus (
3 Geschlechten ), des Numerus ( Singular, Plural ) und des Kasus, die das
Urgermanische besaß und es seinerseits aus dem Indoeuropäischen übernommen hatte. Auch der Flexionstyp der Substantive blieb im wesentlichen noch der alte.
2. Man bestimmt die Deklinationstypen der Substantive im Ahd. nach den stammbildenden Suffixen, da die alten Kasusendungen in vielen Fällen geschwunden sind :
I. Vokalische Stämme : a - Deklination ( m. tag, kuning, n. wort, houbit u.a. )- N.A. - taga ja - Deklination ( m. hirti, n. kunni " Geschlecht"...) wa - Deklination ( m. snêo, n. kniu " Knie "... ) i - Deklination ( m. gast. scrit "Schrift ", f. kraft, fart... )
II. Konsonantische Stämme n - Deklination ( m. namo, garto "Garten " , boto, herza, ouga ora " Ohr ", zunga, sunna, wituwa ...) nt - Deklination ( m. friunt, fiant " Feind " )

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r - Deklination ( m. bruoder, fater, f. muoter , tohter ... ) ir - Deklination ( n. lamb - lembir , kalb, huon, blat ... )

Im Ahd. und Mhd. vollzieht sich der Wandel der Deklinationsystems.
Entscheidend dafür war die Abschwächung der unbetonten Vokale in den stammbildenden Suffixen, die zu Kasusendungen wurden. Unterschiedliche
Endungen a, o, i, u wurden zu - e abgeschwächt und im Mhd. verteilt man die
Substantive in zwei Deklinationstypen - starke und schwache Deklination - nach dem grammatischen Geschlecht. Die vokalischen Stämme bilden die starke
Deklination mit dem Merkmal - der Genitivendung - s im Sg., die konsonantischen n- Stämme liegen zugrunde der schwachen Deklination. Die übrigen konsonantischen Stämme schlossen sich der starken Deklination an.
Im Fnhd. entwickelte sich die Deklination der Feminina mit der Nullendung im Sg.
Infolge der Abschwächung der unbetonten Vokale reduzierte sich die Zahl der Kasusendungen von 43 auf 9 im Mhd. und auf 4 im Nhd.
3. Die Entwicklung des Artikels beginnt im Ahd. Zuerst entwickelt sich der bestimmte Artikel ther, thiu, tha3 , dem ein Demonstartivpronomen zugrunde liegt. Der bestimmte Artikel ist im Ahd. noch im Werden. Er wird nur mit konkreten Substantiven gebraucht, um einen einzelnen Gegenstand zu bezeichnen : z. B. :
Sliumo bringet tha3 erira giuuti. Bringt schneller das beste Gewand.
Im Ahd. kommen bereits vereinzelte Formen des unbestimmten Artikels vor :
"Einen kuning wue3 ich, hei3it her Hludwig.
Doch der regelmäßige Gebrauch des unbestimmten Artikels entwickelt sich erst in der mhd. Zeit. Vgl. im " Nibelungenlied " :
Es wuochs in Burggonden ein viel edel magadin ... sie wart ein schoene wip. ( Es wuchs in Burgund eine edle Jungfrau, ... sie wurde zu einer schönen Frau .)

Auf diese Weise entsteht seit Beginn der mhd. Zeit die Opposition zwischen dem Substantiv mit dem bestimmten Artikel und dem Substantiv mit dem unbestimmten Artikel, die die grammatische Kategorie der Bestimmtheit /
Unbestimmtheit zu einer vollentwickelten Kategorie prägt.


THEMA X .

Die Syntax der deutschen Sprache aus diachronischer Sicht.
1. Der einfache Satz.
2. Der zusammengesetzte Satz.
3. Die Negation.
1. Schon im Ahd. war die vorherrschende Satzform der zweigliedrige Satz mit einer Subjekt - Prädikat - Struktur. z. B. : Sum man habeta zuuene suni.
Ein Mann hatte 2 Söhne.
Wie in allen flektierenden Sprachen war die Wortstellung im Satz frei.
Das Prädikat konnte im Ahd. im Aussagesatz sowohl an der zweiten Stelle als auch am Satzanfang und im Satzschluß stehen : z. B. Araugta sich imo gotes engil." ( Es ) erschien ihm ein Engel
Gottes. "

Alla thesa naht arbeitende niuuih ni gifiengumes.

" Die ganze Nacht haben wir gearbeitet und nichts gefangen ".
Es lassen sich bereits im Ahd einige neue Tendenzen in der Satzgestaltung verfolgen,

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die in der Folgezeit die Eigenart des deutschen Satzbaus prägten.
1) Die Tendenz zur Verbreitung der zweigliedrigen Satzstruktur auf den unpersönlichen und unbestimmten-persönlichen Satz ( mit den Pronomen es und man ).
2) Die Tendenz zur Entwicklung der Elemente der festen Wortstellung im
Satz , vor allem zur Bindung der Stelle des Prädikats und zur Entwicklung der Umklammerung.
Diese Erscheinungen bestimmten weitgehend die Eigenart der Satzgestaltung in der deutschen Gegenwartssprache.

2. Schon die ersten ahd. Sprachdekmäler enthalten verschiedene Typen komplexer ( zusammengesetzter ) Sätze. Aber ihre Zahl ist gering im
Vergleich zu der deutschen Gegenwartssprache. Sie entwickelten sich später, in der Folgezeit.
Die Satzverbindung hat im Ahd ebenso wie in der Gegenwartssprache zwei
Hauptmodelle : konjuktionslose und konjuktionale Satzverbindung :
1) Einan kuning wei3 ih, hei3t her Hludwig.
2) Thanan tho Zacharias uuard gitruobit tha3 sehenti, inti fortha anafiel ubar inan. " Zacharias war verwirrt, das sehend, und Furcht überfiel ihn ".
Die gebräuchlichsten Konjuktionen waren inti, ioh = " ich ", ouh = "auch ", doh = "doch " abur = "aber", odo = "oder". Aber es gab noch keine kausalen und finalen Konjuktionalwörter wie denn, folglich, daher, darum, infolgedessen u.a.
Das Satzgefüge.
Das Ahd. besitzt Gliedsätze für alle Satzglieder, d.h. Subjekt, -Objekt-,
Prädikativ-, Adverbial- und Attributsätze. Die Endstellung des Prädikats im
Gliedsatz, was die Gegenwartssprache prägt, gilt im Ahd. noch nicht als
Regel. Doch kam sie in den Gliedsätzen schon häufig vor :

Thu weist,tha3 ih thih minnon.

" Du weißt , daß ich dich liebe. "
Da die Endstellung des Prädikats nur in Gliedsätzen vorkommt, wird sie allmählich zum Prägemittel des Gliedsatzes.
Im Mhd. gab es wenige Neuerungen in der Entwicklung des Satzbaus. Nur die
Anfansstellung des Prädikats im Aussagesatz war aus dem Gebrauch gekommen.
Die Herausbildung verschiedener literarischer Gattungen sowie der gelehrten Prosa und der Kanzlei - und Geschäftsprosa in der frühneuhochdeutschen Zeit, die politische und religiöse Literatur der
Reformationszeit Luthers, die Bemühungen der Humanisten um die deutsche
Sprache förderten die weitere Entwicklung der syntaktischen Struktur der deutschen Sprache. Es kamen neue Konjuktionen auf, es entstanden neue
Modelle komplexer Sätze .

Bereits im XII-XIV Jh. wurde die Voranstellung von Adjektivien,
Partizipien und Pronomen in den attributiven Wortgruppen vorherrschend.
Die Tendenz zur festen Stellung des Prädikats wurde erst im Ahd. zur
Regel. Auch die verbalen Klammer entwickelte sich bis in die nhd. Zeit.

Über den Übergang von der doppelten Negation zur Gesamtnegation siehe bei Moskalskaja ( 112. Seite 228 )

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Thema XI

Der Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache in sprachgeschichtlicher Beleuchtung.
Die althochdeutschen Sprachdenkmäler zeugen davon, daß die deutsche
Sprache schon in jener Zeit einen reichen Wortschatz besaß . Neben den
Wörtern aus dem Bereich des alltäglichen Verkehrs besaß das Ahd. einen reichen Schatz von Wörtern aus dem Bereich des Geisteslebens, der Dichtung, der Viehzucht und des Ackerbaus, des Bau-, Rechts - und Heereswesens. In den ahd. Sprachdenkmälern kommt das ständige Wachstum des Wortschatzes im
Zusammenhang mit der Entwicklung der feudalen Kultur, der klerikalen
Bildung, des Staats-und Rechtswesens, mit der Übertragung zahlreicher lateinischer theologischer und philosophischer Schriften in die deutsche
Sprache und der Schaffung der dazu notwendigen Terminologie zum Ausdruck.
Der deutsche Wortschatz bereicherte sich einerseits durch zahlreiche
Entlehnungen, andererseits durch Wortbildung. Die meisten Entlehnungen der vor - und ahd. Zeit sind aus der lateinischer Sprache z. B. : lat. secula - ahd. sihhila "Sichel "'lat. vinum - ahd wîn "Wein "; lat. pirum - ahd. bira "Birne ", lat. persica - ahd. pfersich "Pfirsich ' lat. via strata" Heeresstraße " - ahd. stra33a "Straße ".
Aus dem Latein sind auch die Monatsbezeichnungen entlehnt. Durch
Lehnübersetzungen entstanden die Namen der Wochentage ( die Siebentagewoche wurde von den Germanen im III -V Jh. unter griechischen und römischen
Einfluß eingeführt ) : lat. Martium - ahd. marzeo, merzo " März ", lat.
Maius - ahd. meio " Mai ", lat. Augustus - ahd. augusto " August ", lat. dies Solis - ahd. sunnûntag " Sonntag ", lat. dies Lunac - ahd. manatag "
Montag ".

Aus dem Bereich des Kirchenlebens stammen die Wörter lat. claustrum - ahd. klôstar " Klostar ", lat. templum - ahd. tempal " Tempel ", lat. monachus - ahd. munich " Mönch ", lat. crucem - ahd. krûzi " Kreuz ".

In der Wortbildung spielen sowohl die Ableitung als auch die
Zusammensetzung eine große Rolle. Die Ableitung der Substantive mit Hilfe von Ableitungssuffixen : ahd. trag - an - treg - ir " Träger " , ahd. hôh - hôhî " Höhe " , rein - reinida " Reinheit " , ahd. kunni " Geschlecht "- kun ing " König " , ahd. friunt " Freund " - friunt -in "Freundin " .

Ein beliebtes Wortbildungsmittel ist in allen altgermanischen Sprachen auch die Zusammensetzung, z.B. erd - biba " Erdbeben ", beta - hûs "Bethaus
", " Kirche " , gast - hûs " Gasthaus " , mitti - tag " Mitttag " , himil - richi " Himmelreich " .

In der mhd. Zeit bereichert sich der Wortschatz nicht nur durch
Entlehnungen aus anderen Sprachen, in erster Linie aus dem Französischen, sondern auch durch Bedeutungsentwicklung der terminologischen Lexik und der
Berufslexik, z.B. afr. tornei - ahd. turnei " Turnier " , aventure "
Abenteuer " .

Viele Wörter ändern ihre Bedeutung z.B. ahd. wîp, nhd " Weib " - es war im Ahd. eine Geschlechtsbezeichnung ( " æåíùèíà " ).

Große Bedeutung für die Entwicklung der abstrakten Lexik hatten die philosophischen Schriften der Mystiker im XII-XIV Jh. In dieser Zeit entstanden die Wörter begreifen, Eigenschaft, Eindruck, Einfluß, Zufall, einsehen, bildlich...

Mit der Entwicklung der Geschäftssprache beginnt die Entwicklung der terminologischen Lexik und der Berufslexik, z.B. urkunde, brief " Dokument
", rat " Rat ", burger " Bürger ", rihten, urteilen " richten " , arzat "
Arzt " , antwerker " Handwerker " , beker " Bäcker " , gartner " Gärtner "
, goldschmiede " Goldschmied "

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Die frühneuhochdeutsche Zeit brachte die Entwicklung von Handel und
Industrie, die stürmische Reformation und die politischen Kämpfe des
Bauernkrieges, die Ausbreitung der deutschen Sprache auf immer neue Sphären des gesellschaftlichen Lebens, der Wissenschaft und Kunst. Das alles rief bedeutende Wandlungen im Wortschatz der werdenden deutschen
Literatursprache hervor.

Wie in den vorausgegangenen Epochen schwand ein Teil des alten
Wortschatzes, z.B. ahd. mihhil, mhd. michel und ahd. luzzil, mhd. lützel wurden durch " groß " und " klein " ersetzt. Das mhd. Wort arebit " Mühsal
", " Kampf " ändert seine Bedeutung : nhd. Arbeit; mhd. " Weisheit " , "
Klugheit, Wissenschaft ", " Kunst " - nhd. List . ( Siehe bei Moskalskaja ,
S. 207-210 ).

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Ñòðàíèöû: 1, 2, 3, 4